Herbert Gahr
1951 in Bischofshofen /Salzburg geboren
1972 Meisterprüfung in Maschinenbau
1975 Meisterprüfung als Schweißer
1980 wird selbstständiger Metallkünstler
2013 beendet seine Beschäftigung mit der Metallkunst
2014 erliegt am 30. Juni einem schweren Krebsleiden
Der BRUCH ist ein bestimmendes Element der meisten meiner Arbeiten. Der
radikalste BRUCH stand am Beginn meiner künstlerischen Tätigkeit. An meinem
dreißigsten Geburtstag hängte ich den Job als Produktionsleiter bei einer
Metallbaufirma an den Nagel, um mich fortan der Kunst zu widmen.
Der Weg vom Kerzenleuchter zum Casinotor in der Kärntnerstrasse dauerte
genau 10 Jahre. Es gab immer wieder schöne Erfolgserlebnisse, die alle
Schwierigkeiten (eigentlich nur finanzielle) vergessen ließen.
Die BRUCH-Linie kehrte immer wieder, ob beim Glas-BRUCH, der wiederum
das Licht bricht, beim Ein-BRUCH der Kugel, beim Auf-BRUCH des Bleis.
Zum Auf-BRUCH beim Zylinderbrunnen inspirierten mich abgebrochene Baumstämme
einer Lawinenschneise im Hochköniggebiet, so wie überhaupt die NATUR
meine Lehrmeisterin ist. Die VEGETATIVE Linie, die meist unscheinbar beginnt,
wächst und wächst, sie ist scheinbar zufällig. Ich glaube, die VEGETATIVE-Linie
überlebt, denn sie hat nichts zu tun mit den diktierten Linien im heutigen
Design.
Design wird heute meist von irgendwem am Computer gemacht und von irgendwem
irgendwo gefertigt, das macht die Dinge so SEELENLOS.
Schweißnähte werden bei meinen Objekten als gestalterisches Element eingesetzt,
oft extrastark ausgeführt, um den BRUCH zu verbinden und die VEGETATIVE
Linie zu verstärken.
Beim fertigen Objekt ist dadurch jene Energie zu spüren, die bei der Formgebung
eingebracht wurde.